"Zillertaler Krapfen"
Griaß di,
liebe Leser*in, wir möchten ein weiteres Rezept mit euch teilen – „Zillertaler Krapfen“.
Bei uns gibt es dieses Gericht eher selten, da es ein wenig Vorbereitung in Anspruch nimmt. Wenn es aber Zillertaler Krapfen gibt, dann genießen wir sie gemeinsam als Familie.
Für die Blattla brauchen wir:
- 1 kg Roggenmehl
- 3 EL Salz
- 150 ml Milch
- ca. 200 ml lauwarmes Wasser
- Zum Austreiben etwas Weizen- oder Roggenmehl
Aus dem Teig mit 1 kg Roggenmehl bekommen gute Köchinnen ca. 200 Blattla. Mein Rekord liegt bei 215!
Aus den Zutaten für die Blattla wird ein fester Teig geknetet. Eventuell noch etwas Wasser dazugeben. Bei der Schnittprobe sollte der Teig glatt, fest und geschmeidig sein. Den Teig in eine Schüssel geben und abgedeckt ruhen lassen (in der Zwischenzeit die Füllung vorbereiten – siehe unten).
Vom Teig eine kleine Portion nehmen, daraus eine gut fingerdicke Wurst formen, diese in ein cm große Stücke schneiden. Den restlichen Teig zurück in die Schüssel geben und abdecken, damit er nicht austrocknet.
Die kleinen Stücke werden nun mit dem speziellen Krapfentriebl (oder einem Nudelwalker) in dünne, kreisrunde Blattla ausgetrieben.
Vorsicht! Zum Austreiben brauchst du neben viel Weizen- oder Roggenmehl auch viel Gefühl, damit de Blattla nicht reißen. Das übrige Mehl mit einen feinen Mehlpinsel von den Blättern abkehren und die Blätter wie im Tipp (siehe unten) beschrieben zur Seite legen.
Für de Fill (=Füllung) brauchen wir:
- gekochte, warme Kartoffeln
- Topfen oder Topfenaufstrich
- Graukäse
- geriebener Käse nach Wahl
- Schnittlauch frisch oder getrocknet
- ordentlich Salz, Pfeffer und wenn man will Knoblauch
Das Verhältnis sollte ca. 2/3 Kartoffel und 1/3 Käse-Topfen-Mischung sein.
Warme, gekochte Kartoffel durch die Kartoffelpresse drücken. Alle anderen Zutaten dazu und gut vermengen. Kräftig würzig abschmecken.
Nun werden die einzelnen Blattla vorsichtig zur Hälfte mit Fülle bestrichen. Die andere Hälfte wird drübergelegt und an den Rändern fest zusammengedrückt, sodass die Ränder gut verschlossen sind. Die so vorbereiteten Krapfen lege ich wieder auf Backpapier, dann kleben sie nicht auf der Arbeitsfläche fest.
Mittlerweile das Kokosfett erhitzen. Kochlöffeltest – Kochlöffelstiel aus HOLZ ins heiße Fett tauchen, bilden sich kleine gleichmäßige Blasen, ist das Fett heiß genug für die Krapfen.
Die befüllten Krapfen vorsichtig ins heiße Fett gleiten lassen und knusprig braun ausbacken. Sofort serviert schmecken die Zillertaler Krapfn am besten! Wir trinken dazu Vollmilch. Andere Zillertaler*innen essen die Krapfen auch mit Obers (= Rahm bzw. Sahne).
Tipp: Meine Freundin, de Martha, gab mir den Rat de Blattla am Vortag auszutreiben und einzeln auf Backpapier in luftdichte Behälter zu legen. Super geeignet dafür ist der große rechteckige Tupperware Tortenbehälter. Dort passen pro Backpapierlage 6 Blattla drauf. Dann die nächste Lage Backpapier usw. De Blattla bleiben so weich und sind super zu verarbeiten. Positiver Nebeneffekt – man kann sich die viele Arbeit zur Herstellung der Zillertaler Krapfen besser einteilen.
Sollten wider erwarten doch Krapfen übrig bleiben, kann man diese auch kalt mit Milchsuppe servieren. Vielleicht verrate ich euch auch noch das Rezept von Oma´s Milchsuppe. Wir werden sehen.
Ich wünsche euch gutes Gelingen beim Nachkochen!
[verfasst von Agnes]